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Fashion is a feminist issue!

Aktualisiert: 17. März 2022

Heute ist internationaler Frauen*kampftag. In den folgenden Zeilen beschreiben wir, weshalb die Modeindustrie so viel mit Frauen*rechten zu tun hat und auch, weshalb es hier ganz viel Aktivismus und politische Veränderungen braucht. Unglaublich viel Veränderung! Denn kaum eine andere Industrie beutet Frauen* auf so vielen verschiedenen Ebenen aus, wie es die Modeindustrie tut.


Viele Textilarbeiter*innen müssen unter Bedingungen, die als "moderne Sklaverei" bezeichnet werden, arbeiten. Zudem; die grosse Mehrheit der Textilarbeiter*innen in der Modeindustrie sind women of color - somit ist dies ein intersektionell sehr wichtiges feministisches Thema. Den Frauen, die in dieser Branche arbeiten, werden faire Bezahlung, Sicherheit und Respekt vorenthalten.


Textilarbeiter*innen arbeiten unter katastrophalen Bedingungen für Hungerlöhne, sind Diskriminierung sowie verbalen, körperlichen und/oder sexuellem Missbrauch ausgesetzt.


In den Fabriken - wo die jungen Frauen teilweise auch wohnen – sind kaum Besuche von Familienangehörigen erlaubt. Es werden viele Zwangsüberstunden und Nachtschichten von teilweise über 12 Stunden gearbeitet. Zu den höchst ungesunden Arbeits- und Lebensbedingungen kommen immer wieder Fälle sexueller Belästigung bis hin zu Vergewaltigung vor.


Nebst den psychischen und physischen Belastungen müssen die Textilarbeiter*innen leider auch vielmals in bedenklichen Gebäuden der Arbeit nachgehen. In Fabrikgebäuden, in welchen die Sicherheit oft nicht gewährleistet ist. So wie beim verheerenden Fall von Rana Plaza im Jahr 2013, in welchem 1134 Textilarbeiter*innen ums Leben kamen!


Die fast fashion Industrie baut wortwörtlich auf der Unterdrückung von Frauen auf: 80 % aller Textilarbeiter*innen sind Frauen, die meisten davon zwischen 18 - 24 Jahren.


Den Textilarbeiter*innen werden nebst dem niedrigen Lohn, der oft nicht einem Existenzlohn entspricht, keine Sozialversicherungsabgaben gewährleistet. Es kommt regelmässig vor, dass die Arbeiter*innen kurz vor Vertragsablauf entlassen werden oder wie am Beispiel der Corona Pandemie für bereits erledigte Arbeit keinen Lohn erhalten (Mehr Informationen zur Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Textilarbeiter*innen findest du HIER)


Feminismus & Inklusion wird von vielen fast-fashion Brands zur Verkaufsförderung eingesetzt.


Es gibt immer mehr Modeunternehmen, die feministische Slogans auf ihre Kleidung drucken lassen. Auch in der Werbung setzen viele grosse Unternehmen darauf, unterschiedliche Menschen zu zeigen. Einerseits toll; dass sich so mehr Menschen mit Feminismus auseinandersetzen und darüber geredet wird. Wenn die Modeindustrie aber WIRKLICH für eine Ermächtigung der Frauen* stehen will, dann muss sie alle Frauen* einbeziehen – nicht nur diejenigen, die sich jeden Monat etwas Neues aus der Kollektion leisten können! Diese Ermächtigung der Wenigen durch die Ausbeutung der Vielen ist eine Dynamik, die – gerade in der Modeindustrie – leider noch viel zu oft übersehen wird. Profit aus Feminismus, der auf der Ausbeutung anderer Frauen* aufbaut? Geht gar nicht.


Was wir von Modeunternehmen fordern:

  • Soziale Verantwortung wahrnehmen

  • Transparenz der ganzen Lieferkette

  • Unterstützung der Produzent*innen bei der Umsetzung von Sozialstandards

  • Unabhängige externe Kontrollen

  • Massnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Überprüfung der Wirksamkeit dieser Massnahmen

Und du? Forderst auch du eine nachhaltigere und vorallem gerechtere Modewelt? Eine Welt, in der für die Ermächtigung aller Frauen* gekämpft wird? Dann lass uns gemeinsam stark und laut werden – und bitte nicht nur am internationalen Frauenkampftag, sondern täglich!


Hier findest du mehr Informationen und wertvolle Lesetipps zum Thema Mode & Feminismus:


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